Die Louise-Aston-Gesellschaft trauert um Peggy Parnass, die am 12. März 2025 im Alter von 97 Jahren starb. Sie setzte sich für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung ein und hinterlässt ein bedeutendes Erbe.
Peggy Parnass wurde am 11. Oktober 1927 in Hamburg geboren. Ihre Eltern wurden 1942 in Treblinka ermordet. 2023 wurde in Hamburg-Eimsbüttel der Parnass-Platz nach ihnen benannt. Peggy Parnass überlebte mit ihrem Bruder einen Kindertransport nach Schweden. Diese Erfahrungen beeinflussten ihr Engagement gegen das Vergessen.
Peggy Parnass und Louise Aston kämpften beide gegen gesellschaftliche Konventionen für eine gerechtere Welt. Sie widersetzten sich Widerständen und verteidigten die Freiheit.
Als Gerichtsreporterin für „konkret“ analysierte sie Straftaten und deren Hintergründe. Sie erstellte differenzierte Porträts von Angeklagten, die über Schuldzuweisungen hinausgingen. Ihre Berichte thematisierten gesellschaftliche Probleme. Das Buch „Prozesse 1970–1978“ dokumentiert diese Arbeit.
Peggy Parnass engagierte sich für die Rechte von Frauen, der LGBTQ+-Community und marginalisierten Gruppen. Über 40 Jahre lebte sie in Hamburg-St. Georg und setzte sich dort aktiv für ein besseres Miteinander ein.
Ihre Werke, darunter „Unter die Haut“ (1983), „Kleine radikale Minderheit“ (1985) und „Kindheit: Wie unsere Mutter uns vor den Nazis rettete“ (2012), dokumentieren ihr Leben und ihren Kampf gegen Unrecht.
Peggy Parnass erhielt folgende Auszeichnungen:
* Fritz-Bauer-Preis (1980)
* Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte (1990)
* Biermann-Ratjen-Medaille der Stadt Hamburg (1998)
* Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland (2008)
* Ehrendenkmünze in Gold des Hamburger Senats (2019)
* Benennung des Parnass-Platzes in Hamburg-Eimsbüttel (2023)
* Aufnahme in das Lonka-Projekt als Holocaust-Überlebende (2021)
Peggy Parnass trug zu einer gerechteren Welt bei. Sie mahnte und setzte sich für Freiheit ein. Ihr Erbe wirkt fort.
Louise-Aston-Gesellschaft
Foto: Niqel, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons